Eine Region mit guten Ausbildungsmöglichkeiten.

Damit alle von Anfang an die gleichen Chancen haben.

Ohne Bildungsgerechtigkeit ist sozialer Aufstieg nicht möglich. Wir Sozialdemokrat:innen stehen für lebenslange Bildungs-, Ausbildungs- und Weiterbildungschancen und eine branchenübergreifende Qualifizierung für alle. Wir setzen uns auf allen Ebenen – im Bund, im Land und auf der kommunalen Ebene – dafür ein, dass die verschiedenen Maßnahmen der Ebenen bestmöglich ineinandergreifen.

Die Region Hannover muss hier ihren Beitrag leisten und als starke Region vorangehen, vor allem im Bereich Modernisierung und Digitalisierung. Dabei geht es uns um Lerninhalte, Ausstattung und Infrastruktur. Wir wollen eine gleichwertige Bildungslandschaft in der gesamten Region Hannover, deshalb unterstützen wir die Städte und Gemeinden bei großen Herausforderungen wie z. B. bei der Digitalisierung an den allgemeinbildenden Schulen. Aus diesem Grund kümmert sich die Region Hannover bereits darum, alle Schulstandorte mit schnellem Internet und Glasfaseranschlüssen zu erschließen. Alle Schulen sollen künftig die Mittel aus dem Digitalpakt abrufen können.

In unserer Region gibt es bereits Schulen, die vorbildlich digital arbeiten. Deren Erfahrungen und Inhalte sollen allen Schulen in der Region zur Verfügung stehen. Daher setzen wir uns für die Nutzung der „Niedersächsischen Bildungscloud“ ein, einem landesweiten Digitalnetzwerk. Das ist eine Plattform für den digitalen Unterricht, die erprobte und gute Lehrinhalte frei zur Verfügung stellt. So haben alle unsere Schulen die Möglichkeit, schnell auf gute Inhalte zuzugreifen, sie zu verbessern, sich darüber auszutauschen und ihre Ergebnisse miteinander zu teilen.

Unser Ziel: Aufstiegschancen für alle in der Nummer-1-Region.

> Erfolgreich ins Berufsleben starten. Mit vorbildlichen berufsbildenden Schulen.

Wir treiben die Digitalisierung voran. Unsere berufsbildenden Schulen (BBS) sind gut aufgestellt und gehören in Teilen sogar zu den besten in ganz Deutschland. Darauf sind wir stolz. Und damit das so bleibt, haben wir im letzten Jahr einen Medienentwicklungsplan verabschiedet, der bis 2024 über 33 Millionen Euro für die Digitalisierung vorsieht. Wir werden darauf achten, dass dieser Plan in der kommenden Wahlperiode zügig umgesetzt wird, damit unsere berufsbildenden Schulen flächendeckendes WLAN und eine deutlich bessere Ausstattung mit mobilen Endgeräten – auch zur Ausleihe – bekommen. In den Unterrichtsräumen der Schulen in Trägerschaft der Region muss es hochwertige und leistungsstarke Computer sowie Laptops, Boxen und Whiteboards mit Beamern geben. Kostenloses, schnelles und frei zugängliches WLAN für Schulpersonal sowie Schüler:innen gehört für uns dazu. Denn gerade eine erfolgreiche Umsetzung der Digitalisierungsstrategie sorgt auch für hilfreiche Praxiskooperationen.

Wir investieren weiter in unsere Berufsschulen. Ausbildung braucht eine moderne, zeitgemäße und zukunftsfähige Infrastruktur. Dazu brauchen wir ein Investitions- und Förderprogramm für BBSen. Dort, wo es notwendig ist, soll saniert und modernisiert werden. Wir wollen, dass jeder Standort in der Region nachhaltig und modern aufgestellt ist und sich sowohl die Schüler:innen als auch die Beschäftigten wohlfühlen. Außerdem wollen wir, dass zusätzliche Ressourcen für schulfremde Tätigkeiten bereitgestellt werden, wie zum Beispiel für die Beantragung von Mitteln, Beschaffungsvorgänge, die IT-Administration und die Inventarisierung.

Wir stärken die Ausbildungsberatung. Sie ist gerade auch für Schüler:innen mit Behinderung wichtig. Eine erfolgreiche Berufsausbildung beginnt bei einer qualifizierten Orientierung und Vorbereitung auf die Berufseinstiegsschule. Deshalb wollen wir jeweils eine zentrale Beratungsstelle pro Kompetenzzentrum (kaufmännische Berufe, gewerblich-technische Berufe, Gesundheitsberufe, Berufe der Fahrzeugtechnik) einrichten, die den Bewerber:innen bei der Orientierung und Anmeldung zur Seite steht.

Wir fördern die Integration durch Ausbildung. Für Neuzugewanderte sind die sprachlichen Anforderungen des theoretischen Teils der Ausbildung häufig eine besondere Hürde. Teilweise fehlen selbst geeignete Lexika bzw. Übersetzungsprogramme. Diese Auszubildenden benötigen Förderangebote während der Berufsausbildung. Neben ausbildungsbegleitenden Hilfen der Arbeitsagenturen ist daher eine spezielle Förderung bezogen auf die jeweilige fachliche Theorie erforderlich. Dies kann am besten von den Berufsschulen geleistet werden.

> Jugendarbeitslosigkeit weiter senken. Durch eine Ausbildungsplatz- und Übernahmegarantie.

Wir bieten gute Berufsperspektiven. Wir dürfen die Corona-Jahrgänge nicht verlieren. Deshalb haben wir das Programm gegen Jugendarbeitslosigkeit weiter ausgebaut und setzen uns dafür ein, dass alle Jugendlichen in der Region Hannover eine Garantie für einen Ausbildungsplatz bekommen. Dafür wollen wir die erfolgreiche Arbeit der Jugendberufsagenturen weiter fortsetzen und stärken, indem wir auch neue Standorte gründen. Die pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen erschweren den Zugang zu den Jugendlichen. Deshalb wollen wir digitale Angebote wie zum Beispiel die virtuelle Ausbildungsmesse bestjobever und aufsuchende Hilfen stärken.

Wir machen Jugendliche fit für die Ausbildung. Unser „Programm gegen Jugendarbeitslosigkeit“ hat erfolgreich dazu beigetragen, die Quote der arbeitslosen Jugendlichen in der Region Hannover zu senken. Deshalb wurden auf Initiative unserer Regionsfraktion die jährlichen Mittel für dieses Programm bis 2024 auf 2 Millionen Euro erhöht. Wir Sozialdemokrat:innen wollen, dass kein Mensch unter 25 in der Region Hannover in die Arbeitslosigkeit gerät. Dafür setzen wir das Programm nicht nur fort, sondern setzen uns aktiv für den Ausbau ein. Seit mehreren Jahren – und trotz Corona auch in 2020 – gibt es mehr offene Ausbildungsstellen als Bewerber:innen. Nicht alle Jugendlichen sind aber in der Lage, eine Ausbildung anzutreten. Wir werden deshalb weiter Maßnahmen initiieren und fördern, die jungen Menschen helfen, sich beruflich zu orientieren und ihre individuellen Fähigkeiten auszubauen.

Wir garantieren die Übernahme und schaffen Arbeitsplätze für den Übergang. Eine Ausbildung ist ein erster Schritt, aber anschließend braucht es eine Arbeitsstelle. Wir werden deshalb eine Übernahmegarantie bei der Region und ihren Tochterunternehmen sowie in Kooperation mit einem breiten Bündnis für Ausbildung geben. Wir werden den Bildungsbeirat der Region Hannover zu einem breiten Bündnis für Ausbildungen gemeinsam mit den regionalen Unternehmen ausweiten, um Ausbildungsplätze und Übernahmemöglichkeiten zu schaffen. Zur Abmilderung der pandemiebedingten Schwierigkeiten wollen wir einen „Übergangs-Arbeitsmarkt“ für junge Menschen schaffen – mit Arbeitsplätzen direkt in der Regionsverwaltung oder den Tochterunternehmen der Region in gesellschaftlich sinnvollen Bereichen, beispielsweise im Gesundheitswesen oder als Digitallots:innen, die Menschen dabei helfen, sich digital einzurichten und digitale Angebote zu nutzen. Dazu bedarf es einer Co-Finanzierung durch die Arbeitsförderung, um die wir uns kümmern werden.

Wir vernetzen die Bildungssysteme besser. Wir wollen die Übergänge zwischen den Schulsystemen mit der Einrichtung einer Koordinierungsstelle optimieren, die die Zuständigkeiten zwischen den Schulträgern der Region bezüglich der berufsbildenden Schulen und den regionsangehörigen Kommunen bezüglich der allgemeinbildenden Schulen steuert. Dadurch wird für die bestmögliche Vernetzung vorhandener Systeme gesorgt – zum Beispiel der Jugendberufsagenturen mit ihren Analysesystemen, die wir ausbauen wollen, den Ausbildungslots:innen, der Region des Lernens, den freien Träger:innen der Jugendberufshilfe und den Fachkräften der schulischen Sozialarbeit in beiden Schulsystemen. Dadurch könnten in vielfältiger Weise Synergien und vorhandene Fachexpertisen genutzt werden. Damit können wir Jugendliche bei ihrem Weg durch unser Bildungssystem begleiten und ihnen helfen, den passenden Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu finden. Unser Ziel ist es, dass alle Jugendlichen bis 2030 eine Berufsausbildung und einen Übergang in eine ordentliche Berufstätigkeit mit Perspektive erhalten.

> Fachkräfte verstärkt ausbilden. Vor allem in Mangelberufen.

Wir fordern eine Ausbildungsinitiative. Das betrifft Erzieher:innen, Sozialassistenzen, Pflegekräfte und auch die IT-Branche. Die Region Hannover muss eine entsprechende Initiative für Erzieher:innen sowie Sozialassistenzen in Kooperation mit gemeinnützigen Träger:innen und regionsangehörigen Kommunen ins Leben rufen. Dafür müssen Modellprojekte durchgeführt und Initiativen auch für IT-Fachkräfte und Pflegeberufe initiiert werden. Die Kapazitäten der BBSen werden dafür nicht ausreichen und müssen ausgebaut werden. Ergänzt werden muss dies durch eine Offensive für die Nachqualifizierung. Wir wollen erfolgreiche Projekte wie die „Ausbildungsbegleitung in der Pflegeausbildung“ auf weitere Mangelberufe ausweiten. Ebenso machen wir uns für die Anerkennung ausländischer Examina stark.

> Bildung muss alle erreichen. Mit erfolgreichen Förderkonzepten.

Wir wollen, dass Bildung inklusiv und chancengerecht ist. Kinder und Jugendliche, ob mit oder ohne Behinderung, sollen von Anfang an gemeinsam und angstfrei lernen können. Aussonderung und Benachteiligung tolerieren wir nicht. Alle Schüler:innen erhalten die Unterstützung und Förderung, die sie benötigen. Dazu möchten wir Kooperationsklassen an Ganztagsgrundschulen fördern und setzen uns dafür ein, dass auch die Kinder der Kooperationsklassen am Nachmittagsprogramm der Ganztagsgrundschule, in der sich ihre Kooperationsklasse befindet, mit einer entsprechenden Personalausstattung teilnehmen können.

Wir setzen auf Barrierefreiheit in jeder Hinsicht. Um dieses Ziel zu erreichen, brauchen wir mit Blick auf die zunehmende Zahl der Schüler:innen mit Förderbedarf nicht nur zusätzliche personelle Unterstützung in den Schulen, sondern auch entsprechend ausgestattete Differenzierungsräume, damit das Lernen im Klassenverband flexibel organisiert werden kann. Wir setzen uns für barrierefreie Schulgebäude, inklusive Bildungskonzepte und multiprofessionelle Teams ein, die zum Beispiel aus Sozialarbeiter:innen, pädagogischen Mitarbeiter:innen sowie Therapeut:innen bestehen, damit Inklusion Realität wird. Bei den Schulassistenzen sind wir klar für eine Ausweitung des Poolmodells, welches in der Ottfried-Preußler-Schule in Hannover bereits eingesetzt wird.

Wir machen Förderschulen zu Ganztagsschulen. Wir werden uns deshalb gegenüber dem Land dafür einsetzen, dass an den Schulen zusätzliches Personal mit entsprechendem Budget eingesetzt wird, weil wir Schulen ganzheitlich betrachten.

Wir setzen uns für mehr Sonderpädagog:innen ein. Denn für uns ist klar: Inklusion kann nur dann erfolgreich sein, wenn es genügend Sonderpädagog:innen auch an den Regelschulen gibt.

Wir wollen mehr regionale Beratungs- und Unterstützungszentren (RZI). Das RZI ist die zentrale Anlaufstelle für alle Fragen der pädagogischen Beratung und Unterstützung der inklusiven Schulen in der jeweiligen Region. Es steht mit seinen Leistungen Schulen, schulischem Personal, Schüler:innen, Eltern, Schulträger:innen und Studienseminaren zur Verfügung. Bisher haben wir in der Region Hannover nur ein RZI, das für die derzeit 99 Schulen der Landeshauptstadt Hannover zuständig ist. Das ist zu wenig. Wir brauchen mehr solcher zentralen Anlaufstellen verteilt über die gesamte Region.

Wir unterstützen die Konzepte der Förderschulen. Die beschlossenen Konzepte für unsere Förderschulen sind auf dem neuesten Stand und werden bei Bedarf angepasst. Die Region Hannover als verantwortliche Schulträgerin sorgt dafür, dass alle notwendigen Rahmenbedingungen für die Beschulung der Kinder in den Förderschulen geschaffen werden.


Download

Dies ist eines der acht Kapitel des Wahlprogramms der SPD Region Hannover zur Kommunalwahl 2021. Es wurde am 5. Juni 2021 auf dem Parteitag der SPD Region Hannover in der HDI Arena beschlossen. Hier können Sie sich das vollständige Wahlprogramm herunterladen:

Wahlprogramm der SPD Region Hannover als PDF-Dokument