Respekt für die Jugend: Übernahmegarantie für Azubis in der Region Hannover schaffen!

Steffen Krach legt Strategiepapier zum Respekt für die Jugend vor: Übernahmegarantie für Azubis

Die Corona-Pandemie stellt für die Kommunen, Länder und den Bund eine in dieser Form noch nicht dagewesene Herausforderung dar. Die Auswirkungen der Pandemie sind vielseitig und sorgen vor allem im gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Bereich für negative Entwicklungen. Für alle drei Bereiche braucht es umgehend neue Ideen, um Zuversicht zu vermitteln und gemeinsam den Weg aus der Krise zu formulieren.

Unsere kommunale Wirtschaft zu sichern, ist eine Kernaufgabe der Region Hannover. Um dieses zu erreichen, bedarf es Fachkräften, die wir durch eine professionelle Beschäftigungspolitik fördern wollen. Unser Ziel muss es sein, Berufsperspektiven für jede Generation in unserer Region zu schaffen.

Wie die aktuellsten Zahlen zeigen, steigt in der Region Hannover leider gerade die Arbeitslosigkeit bei jungen Menschen besonders stark an. Die Zahl der Arbeitslosen hat sich bei den unter 25-Jährigen im Vergleich zu September 2019 um mehr als 38 Prozent erhöht. Auch ist es wegen der Pandemie schwieriger geworden, Jugendliche bei der Lehrstellensuche zu beraten. Zudem dauert die Arbeitslosigkeit an sich bei unter 25-Jährigen nun auch länger an: Im Vergleich zum Vorjahreswert von 147,7 Wochen sind die Jugendlichen in der Region Hannover aktuell 171,3 Wochen arbeitslos.

Diese Zahlen zeigen, dass zügig eine Verbesserung der Ausbildungs- und Übernahmesituation in der Region Hannover notwendig ist, um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie zu reduzieren. Es gilt nun ein Starke-Azubis-Programm für die Region Hannover aufzulegen, das zeigt: Die Region Hannover lässt niemanden zurück.

Schwerpunkte des Starke-Azubis-Programms sind die Schaffung einer kommunalen Übernahmegarantie für Auszubildende und die faktische Schaffung einer Ausbildungsplatzgarantie – in Kooperation mit dem Bund.

Das Programm umfasst folgende konkrete Aktivitäten der Region Hannover:

1. Bündnis für Ausbildungen einrichten

Nicht alles können wir verordnen, aber vieles miteinander verabreden. Wir weiten daher den regionalen Bildungsbeirat der Region Hannover zu einem breiteren Bündnis für Ausbildungen aus – gemeinsam mit Betrieben und Gewerkschaften. Wir brauchen jetzt konkrete Verabredungen für die Ausbildungsplatzangebote und Übernahmechancen. Das Ziel des Bündnisses ist es, ein Ausbildungsangebot in der Region Hannover zu schaffen, das Angebote und Nachfragen orientiert an den Bewerber_innen optimaler zusammenbringt. Alle Bündnispartner_innen setzen sich dafür ein, dass alle Jugendlichen, die eine Ausbildung absolvieren möchten, ihren Platz auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt finden. Ebenso verpflichten sich die Bündnispartner_innen, die Möglichkeiten der Ausbildungen haben, einen nach der Unternehmensgröße gestaffelten Anteil an Ausbildungsplätzen zu schaffen.

2. Faire Unternehmen stärken – für optimale Ausbildungsplätz

Es gilt jetzt zu beweisen, dass wir in der Krise zusammenstehen: Staat, Bürger_innen und Wirtschaft gleichermaßen. In Verbindung mit dem Schutzschirm Ausbildung des Bundes richten wir ein Förderprogramm für Unternehmen ein, die tarifgebundene, mitbestimmte, vollwertige und qualitativ gute Ausbildungsplätze selbst oder im Verbund in der Region Hannover anbieten. Es muss verhindert werden, dass Unternehmen, die derzeit ausbilden, ihr Engagement einschränken. Die Region Hannover und ihre Kommunen gehen mit gutem Beispiel voran: Die Region macht sich gemeinsam mit den 21 Kommunen stark, dass sich das Ausbildungsplatzangebot in den Verwaltungen und kommunalen Betrieben stets auf einem hohen Niveau befindet.

3. Übergänge in die Ausbildung und den Beruf sichern

Damit junge Menschen sowohl nach der Schule einen Zugang zum Ausbildungsmarkt schaffen als auch nach der Ausbildung einen Arbeitsplatz finden, wird ein kommunaler „Übergangsarbeitsmarktes“ etabliert. Das Ziel ist klar: Alle jungen Menschen sollen die Chance erhalten, einen gerechten Zugang zum Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu bekommen. Wir kümmern uns darum, dass diejenigen, die aus der Schule kommen, auch eine Ausbildung finden. Und dass diejenigen, die aus der Ausbildung kommen, auch einen Job finden.

4. Berufsberatung ausweiten – Vermittlung stärken

Damit junge Menschen beim Zugang zum Ausbildungs- und Arbeitsmarkt unterstützt werden, wird die Beratung in den Jugendberufsagenturen gestärkt. Aktuell gibt es in der Region Hannover mit Garbsen und Hannover zwei Standorte der Jugendberufsagentur. Ein dritter Standort wird Ende 2022 in Neustadt errichtet. Die Berufsberatung und Berufsorientierung ist eine wichtige Stellschraube, um die Ausbildungssituation in der Region Hannover zu verbessern. Dieses Angebot muss ausgeweitet und auch eine Corona-konforme Beratung ermöglicht werden. Es müssen weitere Standorte geschaffen werden, um ein niedrigschwelliges Angebot für die jungen Menschen in der gesamten Region Hannover möglichst wohnortnah und flächendeckend zu schaffen. Auch die Ausweitung von erfolgreichen Projekten wie „IT macht Schule“ auf weitere Ausbildungsbereiche ist hierbei ein wichtiger Schlüssel.

Mit dem Starke-Azubis-Programm und der Übernahmegarantie für Auszubildende in der Region Hannover soll jungen Menschen unter 25 Jahren eine ehrliche und sichere Perspektive auf dem Arbeitsmarkt ermöglicht werden. Die Region Hannover hat die Kompetenzen, um die Übergänge in der Berufsbiografie von jungen Menschen zu verbessern. Wir als Sozialdemokratie machen uns stark, damit es keine Corona-Generation in der Region Hannover gibt. Wir machen uns stark für Respekt und Zukunft!


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